Die Geschichte der Hägageri-Gugge Hägendorf
Gründung: Am 3. November 1982 trafen sich im Restaurant Eisenbahn in Hägendorf neun fasnachtsbegeisterte Hägendörferinnen und Hägendörfer zur Gründung der HÄGAGERI-GUGGE HÄGENDORF. Und das kam so:
Während einigen Jahren bestand in Hägendorf die Muhari-Guggenmusik. Sie bestand aus Mitgliedern der Musikgesellschaft Hägendorf-Rickenbach. Nach der Fasnacht 1982 wurde jedoch beschlossen, an der kommenden Fasnacht nicht mehr teilzunehmen. Der damalige Vertreter der Muhari im Root-Rat, Werner Huber, wollte eigentlich an der ersten Sitzung nach der Fasnacht seinen Austritt aus dem Rat geben, da sich die Muhari nicht mehr an der Fasnacht beteiligen wollten.
Im Verlauf dieser Sitzung entstand jedoch eine grössere Diskussion. Der Root-Rat fand es schade, dass in Hägendorf keine Guggenmusik mehr an der Fasnacht mitmachen wollte und zeigte sich bereit, bei der Gründung einer neuen Guggenmusik tatkräftig mitzuhelfen. So wurde Werner Huber gebeten, zusammen mit Kurt Fluri zu versuchen, eine neue Guggenmusik ins Leben zu rufen.
Werner Huber und Kurt Fluri hielten Ausschau nach fasnachtsbegeisterten Leuten, die gewillt wären, in einer neuen Guggenmusik mitzumachen – und sie wurden fündig. Im Gäu-Anzeiger vom 28. Oktober 1982 wurde denn auch die Gründungsversammlung der neuen Hägageri-Gugge ausgeschrieben. So trafen sich am 3. November folgende neun Personen, um die neue Gugge zu gründen:
Gründungsmitglieder: Werner Huber, Willi Huber, Toni von Gunten, Judith und Franz Bürki, Tina Kurmann, Arnold Schönmann, Gilbert Hodel und Philipp Hodel. Entschuldigen liessen sich Annemarie von Guten und Vreni Schönmann.
Der Name dieser neuen Gugge wurde an dieser Gründungsversammlung nach einigen Diskussionen mit Hägageri-Gugge Hägendorf festgelegt.
Kostüme und Masken: Wie sehr doch Werner Huber vom Zustandekommen dieser neuen Guggenmusik überzeugt war, zeigt, dass er noch vor der Gründungsversammlung eine grosse Menge Stoff für Fasnachtskleider eingekauft hat. Dieser Stoff wurde dann zum ersten Zunftkleid der Hägageri-Gugge verwandelt, das auch am Hilari 1983 erstmals getragen wurde. In den ersten beiden Jahren schnitt Hilde Huber den Stoff für sämtliche Kostüme aller Mitglieder zu, obwohl sie selbst gar noch nicht Aktivmitglied war.
In den nächsten Jahren war ein Nähkomitee alle Jahre mit dem Entwurf und dem Zuschneiden des neuen Kostüms beauftragt, welches jeweils von den Mitgliedern selbst genäht werden musste. Zudem wurden auch jeweils die passenden Masken selbst angefertigt.
Organisation: An einer ersten Versammlung der neuen Gugge vom 17.November 1982 wurde der neue Verein organisiert. Und die Aufgaben bis zur Fasnacht 1983 verteilt.
Der Vorstand setzte sich nun wie folgt zusammen:
Präsident: Werner Huber Vizepräsident: Marianne Grepper
Kassier: Franz Bürki Aktuarin: Susanne Raemy
Beisitzer und Musikalischer Leiter: Toni von Gunten
Inzwischen stiessen auch noch weitere Personen zum Verein dazu. Voller Eifer wurde nun in der kurzen, noch verbliebenden Zeit bis zur Fasnacht 10 mal geprobt.
Erste Fasnacht: Der Hilari und die Fasnacht 1983, die ersten öffentlichen Auftritte, verliefen für die nun mehr 20 Gugger sehr positiv und ernteten bei der Bevölkerung bereits viel Beifall.
Nebst den Fasnachtsanlässen in Hägendorf (Chesslete, Beizentour, Kindermaskenball, Kinderumzug, Negerball und Allerheiligenfasnacht) nahm die Gugge an ihrer ersten Fasnacht auch am Umzug in Neuendorf teil und erhielt dort von der Jury überraschend bereits die Note «sehr gut». In den späteren Jahren wurde das Fasnachtsprogramm noch mit der Teilnahme an den Umzügen in Erlinsbach, Strengelbach und Oberbipp ergänzt.
Die 1. Ordentliche Generalversammlung fand am 17.September 1983 im Restaurant Allerheiligenberg statt. An dieser GV wurden auch die ersten Statuten genehmigt.
Im Dezember 1983 übernahm Norbert Huber kurzfristig von Toni von Gunten die musikalische Leitung.
Chilbi: 1984 begann für die Gugge ein weiteres Kapitel. Erstmals trat die Gugge an der alljährlichen Chilbi mit einem Hamburger-Stand in Erscheinung. Die Gugger waren auf diesen Stand besonders stolz, stellten sie doch die Hägageri-Burger nach einem eigenen Rezept, wie auch heute noch, selbst her. Fortan war dieser Stand an jeder Chilbi vertreten. Seit 1985 besitzt die Gugge sogar einen eigenen Stand, der von den Mitgliedern selbst gebaut wurde.
2015 wurde der Stand mit Hilfe von Hanssepp Flury neu gebaut.
Erster Guggen-Root: 1986 durfte die Hägageri-Gugge den ersten Root des Vereins stellen und es darf gesagt werden, dass Root IX, Norbert Huber und sein Sekundant Paul Müller diese Aufgabe mit Bravour erfüllten. Motto war «Läck Meer!»
Es folgten weiter: 1992 Rolf Jenni, Root XV mit Sekundant Peter Haefeli, «Jetz chläpperet’s z’Hägedorf»
1999 Fredy Kurmann, Root XXII mit Sekundant Thomas Hänggi, «Me si dopt»
2006 Willi Kamber, Root XXIX mit Sekundant Guido Kurmann, «Tierisch guet»
2011 Martin Kamber, Root XXXIV mit Sekundant Martin Vögeli, «Weisch no?»
2014 Cédric Möri, Root XXXVII mit Sekundanten Lucien und Roger Möri
«Bes mer’s chöi»
2017 Andrea Aerni, Root XL mit Sekundantinnen Gigi Hänggi, Sara Fürst und
Astrid Hirrlinger, «Farbäfroh und XL-stark»
2020 Astrid Hirrlinger, Root XLIII mit Sekundanten Shana, Tim und Renato
Hirrlinger und Sandra Hunsperger, «Abentüür»
Böögverbrennen: 1992 organisierte die Hägageri-Gugge anlässlich des Root-Jahres das erste Böögverbrennen als Abschluss der Fasnachat. Seither darf der Root jedes Jahr am Füür die Fasnacht beenden.
Schminken: 1994 wurde diskutiert, ob man die Masken weglassen und die Gsichter
dafür schminken wolle. Der Antrag wurde aber an der GV abgelehnt. 1996 wurde dann erstmals
mit Airbrush-Technik geschminkt. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten bei Technik und Farbe etc., welche mit Kursen und Tipps behoben werden konnten, gehört das Schminken als fester Bestandteil an der Fasnacht dazu.
Programm: Zum Jahresprogramm der Gugge kamen im Verlauf der Zeit mehrere Anlässe dazu.
Heute wird 1 mal monatlich geprobt und ab September wöchentlich. Dazu kamen Grillabende, Wanderungen, Ski-Weekends, Familienausflüge, Chlausenhöck, Guggenreise, und auch vorfasnächtliche Auftritte und Ständeli.